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4 min.

Heizlastberechnung - die Basis für ein perfekt abgestimmtes Heizsystem

Eine optimale Dimensionierung der Wärmepumpe ist entscheidend, um ihre Lebensdauer zu maximieren und Betriebskosten zu senken. In diesem Beitrag erklären wir, warum die passende Dimensionierung wichtig ist, wie sie durch die Vermeidung des sogenannten „Takten“ für geringere Betriebskosten und eine lange Lebensdauer sorgt und wie die raumweise Heizlastberechnung dabei hilft, eine auf das Gebäude maßgeschneiderte Größe auszuwählen.
Veröffentlicht am
22.11.2024
Autoren
Julia Rafschneider
Mitarbeiter Foto
Tobias Klug
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Warum die richtige Dimensionierung der Wärmepumpe entscheidend ist

Die passende Dimensionierung der Wärmepumpe ermöglicht geringe Betriebskosten, eine lange Lebensdauer des Systems und geringere Investitionskosten. 

1. Geringere Betriebskosten der Wärmepumpe

Die passende Dimensionierung der Wärmepumpe sorgt für eine effiziente Betriebsweise, wodurch die Energiekosten niedrig gehalten werden. Durch die Vermeidung einer Überdimensionierung, die mit dem häufigen An- und Ausschalten der Wärmepumpe, dem sogenannten “Takten” einhergeht, werden die Kosten für den Betrieb niedrig gehalten, da die Wärmepumpe kontinuierlich effizient läuft. Obwohl die Überdimensionierung deutlich schädlicher ist als eine kleinere Auslegung der Wärmepumpe, ermöglicht eine passende Dimensionierung auch, dass der E-Heizstab möglichst wenig einspringt, wodurch sich Stromkosten sparen lassen. 

2. Lange Lebensdauer des Wärmepumpensystems

Eine Wärmepumpe, die auf die Heizlast des Gebäudes ausgelegt ist, führt zu weniger An- und Ausschaltvorgängen (Takten) und einer stabileren Nutzung, was die Lebensdauer des Systems verlängert. Ein überdimensioniertes System würde häufiger takten, was den Verschleiß der Komponenten erhöht und die Lebensdauer verkürzt.

3. Geringere Investitionskosten, wenn ein kleineres Modell genutzt wird 

Wenn die Wärmepumpe auf den tatsächlichen Bedarf ausgelegt ist und nicht überdimensioniert wird, können geringere Investitionskosten anfallen. Ein kleineres Modell ist oft günstiger in der Anschaffung und benötigt weniger Platz sowie weniger Materialbedarf, wie beispielsweise ein kleineres Fundament, was zusätzliche Kostenvorteile bringt.

Darum versagen pauschale Schätzungen oft

Um die passende Wärmepumpe auszuwählen, muss zunächst die Heizlast des Gebäudes genau berechnet werden.

Pauschale Schätzungen, die zum Beispiel auf dem Verbrauch der alten Gas- oder Ölheizung basieren oder die Auslegung auf Basis von Durchschnittswerten (z. B. 100 Watt pro Quadratmeter), sind oft ungenau. Eine Dimensionierung auf Basis des Verbrauchs ist besonders dann vage, wenn sich aufgrund von Renovierungsmaßnahmen oder Änderungen in der Personenzahl oder dem Nutzerverhalten die Verbräuche geändert haben. Selbst bei stabilen Verbrauchswerten ist eine präzise Heizlastberechnung entscheidend, um eine effiziente und gut abgestimmte Wärmepumpe zu gewährleisten. Hier schafft die raumweise Heizlastberechnung Klarheit. In diese Berechnung fließen Parameter wie die geografische Lage, Grundrisse inklusive Deckenhöhen und Fenstermaßen, Nutzungsverhalten (z. B. Beachtung unbeheizter Räume) sowie U-Werte von Fenstern, Türen, Außenwänden und Dachflächen ein. Auch die Trinkwarmwasserbereitung wird in den entsprechenden Energiebedarf mit einbezogen. Auf Basis dieser detaillierten Berechnung kann der Heizungsbaumeister das Wärmepumpensystem optimal auf Ihre individuellen Anforderungen auslegen und somit eine maßgeschneiderte Lösung für Ihr Gebäude ermöglichen.

Wie viel kostet eine professionelle Heizlastberechnung?

Die Kosten für eine Heizlastberechnung können stark variieren, abhängig von der Art und Größe des Gebäudes, der Komplexität des Projekts und den regionalen Preisunterschieden bei Ingenieursdienstleistungen. Für ein Einfamilienhaus belaufen sich die Preise in der Regel auf 600 bis 900 Euro, während bei Mehrfamilienhäusern oder Nichtwohngebäuden die Kosten deutlich höher liegen können. Hier beginnt die Preisspanne oft bei 750 Euro netto und kann – abhängig von der Größe des Gebäudes – bis zu 1.850 Euro netto oder mehr betragen. Spezielle Zusatzleistungen, wie die detaillierte Berücksichtigung von Wärmebrücken, verursachen zusätzliche Kosten, die je nach Umfang zwischen 250 und 750 Euro netto liegen.

Die Gesamtkosten werden auch durch den Arbeitsaufwand beeinflusst, der wiederum von verschiedenen Faktoren abhängt. Dazu zählen beispielsweise die Größe und Komplexität des Gebäudes, das vorhandene Heizsystem, sowie die Verfügbarkeit von Dokumenten wie Bauplänen oder Energieausweisen. Regionale Preisunterschiede sowie optionale Zusatzleistungen wie eine Energieberatung oder die Erstellung eines Sanierungsfahrplans können die Kosten weiter beeinflussen. Wer auf eine präzise Berechnung setzt und möglicherweise eine Energieberatung im Vorfeld durchführt, kann jedoch sicherstellen, dass die Heizlast optimal ermittelt wird – eine Investition, die sich durch höhere Effizienz und geringere Betriebskosten langfristig auszahlt.

Bei nuuEnergy ist die Heizlastberechnung fester Bestandteil des Prozesses. Um anhand unserer Berechnung eine präzise Systemlösung und Erstellung eines Angebots anbieten zu können, berechnen wir aktuell eine Aufwandspauschale von 150 Euro. Dieser Betrag wird bei Vertragsabschluss von der Gesamtrechnung abgezogen.